3. Juni 2025

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Zwei Berichte unterstreichen die Notwendigkeit, die Kreislaufwirtschaft zu stärken

Beim World Circular Economy Forum 2025, das vom 13. bis 16. Mai in Brasilien stattfand, betonte der neu veröffentlichte Circularity Gap Report die dringende Notwendigkeit, die Zirkularität der globalen Wirtschaft zu verbessern.

Dem Bericht zufolge ist derzeit nur 7,2 %der Weltwirtschaft zirkulär – ein Rückgang gegenüber 9,1% im Jahr 2018.

Der Bericht zeigt auf, dass Rohstoffabbau und -verbrauch weiter steigen, während Wiederverwendung und Recycling stagnieren.

Er fordert eine systemische Transformation zentraler Sektoren wie Wohnen, Mobilität und Ernährung – mit Fokus auf die Reduzierung des Materialverbrauchs und dessen Verbindung zu globalen Emissionen.

Außerdem spricht sich der Bericht für einen Wandel in Politik, Geschäftsmodellen und Konsumverhalten aus, um die Materialnachfrage zu senken und Wiederverwendung sowie Recycling zu beschleunigen.

Ebenfalls im Mai wurde das jährliche OECD-Update zu den Auswirkungen internationaler Vorschriften auf den Handel mit Kunststoffabfällen veröffentlicht – mit ähnlichen Ergebnissen.

Dem Bericht zufolge ging der weltweite Handel mit Kunststoffabfällen zwischen 2022 und 2023 um 3,4% zurück.

Zwar nahm der Handel innerhalb der OECD zu, doch die Ausfuhren aus der OECD in Nicht-OECD-Staaten – insbesondere nach Südostasien – bleiben erheblich.

Dies wirft ökologische und Gerechtigkeitsfragen auf, da einige Empfängerländer möglicherweise nicht über ausreichende Recyclinginfrastruktur verfügen.

Der Bericht hebt zudem die Bedeutung multilateraler Regelungen im Rahmen der Basler Konvention hervor, um problematische Exporte einzudämmen.

 

Recht auf Reparatur: Wie Gesetze die Herstellerverantwortung für E-Schrott verändern

„Recht auf Reparatur“-Gesetze verändern die Herstellerverantwortung für Elektronikaltgeräte (E-Schrott) grundlegend. Sie nehmen Originalgerätehersteller (OEMs) stärker in die Pflicht, was Lebensdauer und Reparierbarkeit ihrer Produkte betrifft.

Diese Gesetze basieren auf einem Zusammenspiel von ökologischen Anliegen, Verbraucherinteressen und wirtschaftlichen Vorteilen.

Der Grundgedanke ist einfach: Verbraucher und unabhängige Reparaturdienste sollen Zugang zu Ersatzteilen, Werkzeugen, Software und Informationen haben, um Geräte reparieren zu können.

Die Bewegung gewinnt weltweit an Dynamik – entsprechende Gesetze sind in vielen Ländern bereits in Kraft oder werden geprüft.

Traditionell lag der Fokus der Herstellerverantwortung auf dem End-of-Life-Management – also der Rücknahme, dem Recycling und der fachgerechten Entsorgung von Altgeräten. Dazu gehörten z. B. Rücknahmesysteme, Recyclingquoten und Finanzierungsmodelle für die Entsorgung.

Mit dem „Recht auf Reparatur“ wird diese Verantwortung nun in die Entwicklungsphase verlagert: Hersteller müssen sich bereits beim Design eines Produkts mit dessen Reparierbarkeit auseinandersetzen.

H2 Compliance hat einen ausführlichen Artikel veröffentlicht, der zusammenfasst, was Hersteller jetzt wissen und beachten müssen.