8. Oktober 2024

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Rohstoffe: Neuer Bericht unterstreicht Rolle der Kreislaufwirtschaft

Am 9. September hat Mario Draghi, ehemaliger Präsident der Europäischen Zentralbank, der Präsidentin der Kommission einen umfassenden Bericht über die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit vorgestellt. Der Bericht, in dem Strategien zur Stärkung der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit und der Rolle der EU in der Welt dargelegt werden, misst der Kreislaufwirtschaft, insbesondere im Bereich der Rohstoffe, große Bedeutung bei. Die Kreislaufwirtschaft wird als wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit Europas angesehen.

Der Bericht hebt die entscheidende Rolle der Kreislaufwirtschaft bei der Verringerung der Abhängigkeit von Rohstoffimporten und der Verbesserung der wirtschaftlichen Sicherheit der EU hervor. Durch die Förderung der Wiederverwendung und des Recyclings von Materialien kann die Kreislaufwirtschaft Schwachstellen in der Versorgungskette abmildern und den grünen Wandel in der EU unterstützen. Zu Draghis Vorschlägen, die sich bereits in von der Leyens politischen Leitlinien widerspiegeln, gehören die Entwicklung eines Binnenmarktes für Sekundärrohstoffe und die Einführung von Maßnahmen zur Förderung der Nachfrage nach recycelten Materialien.

Diese Empfehlungen könnten, wenngleich rechtlich nicht bindend, im Clean Industrial Deal integriert werden, der für die ersten 100 Tage der neuen Amtszeit der Kommission angekündigt wurde. Dieser soll darauf abzielen, energieintensive Industrien zu dekarbonisieren und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit auf der globalen Bühne zu erhalten, unter anderem durch die Verbesserung der europäischen Kreislaufwirtschaft. Zudem dürften Draghis Empfehlungen Eingang in den Circular Economy Act finden, der von der künftigen Kommissarin Jessica Roswall verantwortet werden wird.

 

Neue Studien zur Kreislaufwirtschaft in den Niederlanden und in Österreich

Niederlande

Die niederländische Environmental Assessment Agency hat eine Studie über die Förderung der Kreislaufwirtschaft veröffentlicht. In der Studie wurden drei Produktgruppen untersucht: Gebäude, Verpackungen und Energietechnologien. Ziel der Studie war es, potenzielle Engpässe und Möglichkeiten für eine effizientere Nutzung von Rohstoffen zu ermitteln.

Die Studie zeigt, dass der Kreislaufwirtschaft noch keine ausreichende Priorität eingeräumt wird, was dazu führt, dass Potenziale ungenutzt bleiben. Laut der Studie sind kreislauffähige Alternativen oft zu teuer und Produkte werden nicht immer so konzipiert, dass sich diese für eine Kreislaufführung eignen.

In der Studie werden daher fünf Schlüsselbereiche genannt, die bei der Entwicklung einer wirklich kreislauforientierten Politik zu berücksichtigen sind:

  1. Verknüpfung der Kreislaufwirtschaft mit anderen Aufgaben/Themen
  2. Zirkularität von Produkten fördern
  3. Stärkere Gewichtung von Kreislauflösungen
  4. Spezifische produktorientierte politische Aufmerksamkeit
  5. Verstärkte Verfügbarkeit von Daten und Informationen

Zusammenfassend fordert die Studie einen ganzheitlichen Ansatz für die Kreislaufwirtschaftspolitik, um Rahmenbedingungen zu schaffen, die einen größeren Vorteil für Kreislaufansätze bringen.

Österreich

In ein ähnliches Horn stößt eine neue Studie von PwC über den aktuellen Stand der Kreislaufwirtschaft in Österreich. Die Studie identifiziert die wichtigsten Handlungsfelder, die das Wachstum der Kreislaufwirtschaft vorantreiben können. Die Studie empfiehlt, dass Österreich seine nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie eng mit dem EU-Ansatz abstimmt. Darüber hinaus schlägt die Studie vor, öffentliche Mittel für Kreislauflösungen bereitzustellen, um wirtschaftlich tragfähige Rahmenbedingungen in Sektoren zu schaffen, in denen traditionelle Produktionsmethoden weiterhin kostengünstiger sind. Im Hinblick auf die erweiterte Herstellerverantwortung (EPR) empfiehlt die Studie die Einführung von EPR für Textilien und unterstreicht die EU-Textilstrategie als zentrale Triebkraft für den Wandel.

Die beiden Studien zeigen die hohe Bedeutung der Kreislaufwirtschaft in den EU-Mitgliedstaaten. Darüber hinaus lässt sich eine Verschiebung der Rhetorik gegenüber der Kreislaufwirtschaft erkennen. Kreislaufkonzepte werden nicht mehr nur als Mittel zur Erreichung von Nachhaltigkeitszielen betrachtet, sondern zunehmend als ein Geschäftsfeld angesehen, das auch aus wirtschaftlichen Gründen weiterentwickelt werden muss.

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