7. April 2025

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Deutsche Plastikindustrie warnt vor Rezyklat-Engpass – Landbell Group reagiert mit neuen Initiativen

Eine neue Studie des Beratungsunternehmens Conversio im Auftrag der deutschen Kunststoffindustrie (BKV) zeigt, dass die Nachfrage nach recyceltem Kunststoff in Deutschland bis 2030 um etwa 30% höher liegen wird als das verfügbare Angebot. Trotz Fortschritten – etwa einer Recyclingquote von knapp 69% bei Verpackungen im Gelben Sack im Jahr 2023 – wird die Versorgung mit hochwertigem Rezyklat nicht ausreichen, um künftige gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.

Die Industrieverbände haben auf einen Mangel an Investitionen in die Infrastruktur und einen begrenzten politischen Handlungsspielraum als mitwirkende Faktoren hingewiesen. Nur etwa 3,2 Millionen der 5,6 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle, die in Deutschland jährlich anfallen, werden derzeit zur Wiederverwertung gesammelt. Ein Großteil des ungenutzten Potenzials liegt in den gewerblichen und Restabfallströmen. Die Verbände haben die neue Europäische Kommission und die nationalen Regierungen aufgefordert, den Markt für Rezyklate zu stärken, indem Sammelsysteme ausgebaut, zusätzliche Recyclingverfahren genehmigt und konsistente Qualitätsstandards für Importe sichergestellt werden.

Die Landbell Group hat ihr Engagement zur Verbesserung der Kunststoffkreislaufwirtschaft durch zwei wichtige Initiativen verstärkt. Seit Ende 2024 arbeitet sie mit RecyClass zusammen, um ihren Kunden kostenlosen Zugang zum RecyClass Online Tool zur Bewertung der Recyclingfähigkeit von Kunststoffverpackungen zu ermöglichen. Dieses Tool hilft Herstellern, sich auf die bevorstehenden Anforderungen zur Recyclingfähigkeit gemäß der EU-Verordnung über Verpackungen und Verpackungsabfälle vorzubereiten.

Das Unternehmen hat außerdem eine Partnerschaft mit PureCycle geschlossen, um das Recycling von Polypropylen in Europa zu verbessern (siehe Artikel hier).

 

Gebührenmodulation erwartet bis Juni – G4-Stellungnahme zu PackUK veröffentlicht

Am 27. Februar 2025 haben die Regierungen des Vereinigten Königreichs (England, Schottland, Wales und Nordirland) eine gemeinsame Absichtserklärung veröffentlicht, in der die prioritären Maßnahmen für das erste Jahr des erweiterten Verpackungsherstellerverantwortungssystems (EPR) dargelegt werden. Ein zentrales Element ist die Anforderung, dass der sogenannte Scheme Administrator bis Juni 2025 eine Strategie sowie eine Gebührenmodulationspolitik veröffentlicht.

Die Politik wird durch eine standardisierte Methodik zur Bewertung der Recyclingfähigkeit untermauert, die von den Herstellern verwendet werden muss, um die Recyclingfähigkeit von Haushaltsverpackungen zu bewerten (siehe COMPASS Artikel März). Die endgültigen Grundgebühren für 2025/26 werden ebenfalls bis Juni erwartet, vorbehaltlich einer rechtzeitigen und korrekten Datenmeldung.

Um die Einhaltung zu unterstützen, bietet ERP UK einen Service zur Bewertung der Recyclingfähigkeit (RAM) für große Hersteller an, der entweder als selbstverwaltete Lösung (LAMB Data Service) oder als vollständig verwalteter Service verfügbar ist.

Für kleine Unternehmen bietet ERP UK die Small Producer Essential- und Essential Plus-Pakete, die rechtliche Beratung, Datenprüfung und optional auch die vollständige Datenerhebung abdecken.

Kleine und große Hersteller mussten bis zum 1. April 2025 Verpackungsdaten für 2024 über die digitale Regierungsplattform einreichen. Nun liegt der Fokus auf der Vorbereitung der kommenden Berichtszyklen und der Veröffentlichung wichtiger PackUK-Governance-Dokumente Mitte 2025.