7. November 2023

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Ghana könnte das erste Land in Westafrika werden, das EPR für Kunststoffe einführt 

Die Landbell Group hat nach intensivem Austausch ein 16-monatiges Beratungsprojekt zur erweiterten Herstellerverantwortung (EPR) in Ghana abgeschlossen. Das Projekt wurde von der Weltbank konzipiert und geleitet. Die Finanzierung erfolgte durch den Treuhandfonds PROBLUE.

Die Weltbank beauftragte das Konsortium bestehend aus der Landbell Group und Blackforest Solutions (BSF) im Mai 2022 mit der Entwicklung einer EPR-Strategie. Empfänger der Beratung war das ghanaische Ministerium für Umwelt, Wissenschaft, Technologie, und Innovation (MESTI).

Schätzungsweise werden 86% der Kunststoffabfälle in Ghana nicht ordnungsgemäß entsorgt, werden oft verbrannt oder landen auf Mülldeponien und in Gewässern. Durch die häufigen Überschwemmungen in Ghana birgt dies ernsthafte Risiken für das Leben und die Gesundheit der Bevölkerung. Durch EPR kann Plastikverschmutzung systematisch und erfolgreich bekämpft werden.

Das Projekt endete mit der Empfehlung, eine End-to-End Strategie für EPR für Kunststoffverpackungen in Ghana umzusetzen. Im Vorfeld wurden fünf separate Studien durchgeführt:

  • Evaluierung der bestehenden regulatorischen und EPR-spezifischen Rahmenbedingungen
  • Identifikation und Einbeziehung von wichtigen Stakeholdern
  • Vorschlag einer Umsetzungsstrategie für ein elektronischen Registrierungssystem für Hersteller und Abfallentsorger
  • Ausgestaltung eines Vorschlags für einen EPR-Rechtsrahmen
  • Empfehlungen für die genaue Ausgestaltung von EPR

In das Projekt wurden verschiedene Interessenvertreter einbezogen, beispielsweise Behörden (MESTI, andere ghanaische Ministerien und Umweltschutzbehörden), Hersteller und Verbände, NGOs, Recyclingunternehmen und Sammler und Vertreter des informellen Sektors (Müllsammler, Aggregatoren und ihre Verbände).

Das Projekt wurde durch drei Vor-Ort-Termine in Ghana, persönliche und digitale Workshops zum Kapazitätsaufbau, sowie weitere 50 persönliche und digitale Online-Sitzungen ermöglicht. Zudem wurden die Interessengruppen durch die aktive Teilnahme an Veranstaltungen der Ghana National Plastic Action Partnership miteinbezogen. Die relevanten Stakeholder wurden in Zusammenarbeit mit dem lokalen Mountain Research Institut identifiziert.

Im Abschlussbericht wurde ein Maßnahmenplan mit konkreten nächsten Schritten definiert, welche die Entwicklung und Umsetzung von EPR in Ghana unterstützen sollen. Auch soll ein kontinuierlicher Dialog zwischen Interessengruppen bei der Erarbeitung der spezifischen Ziele für Sammlung, Recycling, Verwertung und anderen Kernaspekten des regulatorischen Rahmens helfen.

Durch diesen Plan könnte Ghana das erste Land in Westafrika werden, das EPR für Kunststoffe einführt.

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