6. Juni 2023

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Die Abgeordneten des Umweltausschusses (ENVI) des Europäischen Parlaments haben ihre Vorschläge für eine EU-Textilstrategie veröffentlicht. Diese gibt Empfehlungen zur nachhaltigen Produktion von Textilien ab. Die verabschiedeten Leitfäden umfassen Themen wie Menschen- und Arbeitsrechte, Umwelt- und Tierschutz sowie Lieferketten. Im Kern sollen Textilien länger halten sowie einfacher repariert, wiederverwendet und recycelt werden können.

Die ENVI-Mitglieder schlagen außerdem vor:

  • die gegenwärtige Praxis der Zerstörung von Textilien zu beenden
  • die sogenannte „Fast Fashion“ einzuschränken
  • eine neuen Definition von Textilien mit „hohem Volumen und geringer Qualität und geringem Preis“ einzuführen und
  • digitale Produktpässe sollen Konsumenten dabei helfen, gezielt nachhaltige Kaufentscheidungen zu treffen

Zudem fordern die Abgeordneten eine Novelle der Abfallrahmenrichtlinie, die ihrer Meinung nach genaue Zielsetzungen für die Vermeidung von Textilabfällen sowie deren Sammlung, Wiederverwendung und Recycling festlegen soll.

Die Strategie soll noch im Sommer im Parlament abgestimmt werden und anschließend als Leitfaden für die Ausarbeitung zukünftiger Gesetze dienen.

 

Circular Economy Monitoring Framework wird überarbeitet

Die Europäische Kommission möchte, dass Rohstoffe nachhaltiger genutzt und bestehende Abhängigkeiten abgebaut werden. Vor dem Hintergrund hat die Kommission das sogenannte Circular Economy Monitoring Frameworks überarbeitet.

Durch das angepasste Rahmenprogram kann der Prozess hin zur Kreislaufwirtschaft besser überwacht und können Maßnahmen zielgerichteter getroffen werden. Neue Indikatoren sind u.a. Materialfußabdruck, Abfallvermeidung, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Resilienz.

Insbesondere sollen nach dem Willen der Kommission Sekundärrohstoffe stringenter genutzt werden, da diese lediglich 12 Prozent des Gesamtmaterialverbrauchs ausmachen. Für seltene Erden wie Lithium oder Gallium liegt dieser Wert bei rund einem Prozent. Die Kreislaufwirtschaft wird daher als ein Faktor angesehen, der die Resilienz der Europäischen Union stärken wird.

 

EU setzt sich für das Management von Chemikalien und Abfall ein

Bei der Conference of the Parties (COP) der Vereinten Nationen, die vom 1. bis zum 12. Mai in Genf stattgefunden hat, hat sich die Europäische Union (EU) für eine Verringerung von gefährlichen Abfällen, organischen Schadstoffen und des illegalen Handels von giftigen Chemikalien und Abfällen eingesetzt.

Auf der Tagesordnung des Treffens standen die nach den Städten Rotterdam, Stockholm und Basel benannten Konventionen, die den Umgang und Handel mit Chemikalien und Abfällen regeln. Die EU versucht in diesem Bereich mit gutem Beispiel voranzugehen und den globalen Handel mit Abfällen nachhaltiger zu gestalten. Auch sollen Abfallbeschaffungspraktiken optimiert werden.

Zudem hat sich die EU im Rahmen des Treffens für international bindende Vereinbarungen zu Plastik, Umweltverschmutzung, Elektroschrott, Fahrzeugen und Textilien ausgesprochen.