4. Oktober 2023
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UNEP Zero Plastics Treaty: Fokus auf schädliche Chemikalien und Polymere
Am 4. September veröffentlichte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen einen Entwurf für ein neues globales Plastikabkommen. Das veröffentlichte „Zero Draft“ skizziert den Rahmen für die Schaffung eines rechtlich bindenden Instruments gegen Plastikverschmutzung und schädliche Chemikalien und Polymere.
Der Entwurf sieht vor, dass die Vertragsparteien des Abkommens verpflichtet sind, „Chemikalien und Polymere von besonderem Interesse“ in Plastikprodukten zu „verhindern und zu beseitigen“ (siehe Artikel hier). Zur Umsetzung werden drei Optionen vorgeschlagen. Diese bestehen aus einem vollständigen Verbot von schädlichen Chemikalien und Plastikpolymeren, einer Reduktion der Verwendung und einem Selbstregulierungsmechanismus.
Die konkreten Chemikalien und Polymere von besonderem Interesse sind noch nicht bekannt. Die unterstützenden Dokumente zum Entwurf des Abkommens deuten jedoch darauf hin, dass folgende Kriterien zur Kategorisierung verwendet werden:
- Substanzen, die krebserregend, erbgutverändernd, reproduktionstoxisch, hormonstörend, und bioakkumulativ sind
- Substanzen oder Polymere, die Recyclingströme vergiften
- Substanzen oder Polymere, die langsam in der Umwelt abgebaut werden
- Substanzen mit ozonabbauender Wirkung
- Substanzen, welche durch Plastikprodukte freigesetzt werden.
Der Entwurf wird als Arbeitsgrundlage für die dritte Verhandlungsrunde am 13. November in Nairobi Kenia dienen. Ziel ist es das finale Abkommen bis Ende 2024 zu ratifizieren.
F-Gase: Stärkere Einschränkungen werden diskutiert
Fluorierte Treibhausgase, oder F-Gase, sind sowohl für ihre Umweltauswirkungen als auch für ihren industriellen Nutzen bekannt. Daher bemühen sich die Vereinten Nationen durch die Abkommen von Stockholm (1987) und Kigali (2019) die Nutzung der F-Gase stark einzuschränken und so dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Die Europäische Union legt durch die derzeitige Fassung der F-Gas Verordnung eine Obergrenze für die Nutzung, ein Verbot gewisser F-Gase sowie strikte Sicherheitsmaßnahmen für den Gebrauch fest.
Derzeit wird ein Update der Verordnung im Europäischen Parlament diskutiert. Die Novellierung, welche für 2024 erwartet wird, soll Reduktionsziele verschärfen, weitere Verbote bei der Anwendung einführen und eine striktere Überwachung der Gase gewährleisten.
ERP Portugal, ein Unternehmen der Landbell Group, ist Teil eines Projekts zur umweltverträglichen und effizienten der Wiederverwertung von F-Gasen (siehe vorherigen Artikel hier).
Für Unterstützung bei aktuellen Anforderungen oder zukünftigen Entwicklungen kontaktieren Sie uns bitte hier.
SVHCs: Vorschlag für 6 Substanzen steht zur Konsultation
Die European Chemicals Agency (ECHA) hat einen Vorschlag zur Kategorisierung von 6 Stoffen als besonders besorgniserregend (SVHC) zur Konsultation gestellt. Die Konsultation läuft bis zum 16. Oktober 2023.
Die Substanzen und ihre beispielhaften Anwendungsbereiche sind:
- 2,4,6-Tri-tert-butylphenol (EG-Nr. 211-989-5) – Anwendungsbereiche: Chemische Industrie, Formulierung von Mischungen und Kraftstoffe
- 2-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4-(1,1,3,3-tetramethylbutyl)phenol (EG-Nr. 221-573-5) – Anwendungsbereiche: Luftpflegeprodukte, Beschichtungsprodukte, Klebstoffe und Dichtstoffe, Schmierstoffe und Fette, Polituren und Wachse, Wasch- und Reinigungsprodukte
- 2-(Dimethylamino)-2-[(4-methylphenyl)methyl]-1-[4-(morpholin-4-yl)phenyl]butan-1-on (EG-Nr. 438-340-0) – Anwendungsbereiche: Tinten und Toner, Beschichtungsprodukte
- Bumetrizol (EG-Nr. 223-445-4) – Anwendungsbereiche: Beschichtungsprodukte, Klebstoffe und Dichtstoffe, Wasch- und Reinigungsprodukte
- Dibutylphthalat (EG-Nr. 201-557-4) – Anwendungsbereiche: Metallbearbeitungsflüssigkeiten, Wasch- und Reinigungsprodukte, Laborchemikalien und Polymere
- Oligomerisations- und Alkylierungsreaktionsprodukte von 2-Phenylpropen und Phenol (EG-Nr. 700-960-7) – Anwendungsbereiche: Klebstoffe und Dichtstoffe, Beschichtungsprodukte, Füllstoffe, Spachtelmassen, Gips, Modelliermasse, Tinten, Toner und Polymere
Die Kategorisierung als SVHC führt zu neuen Anforderungen für Produzenten, Zulieferer, und Importeure. Frühzeitiges Wissen über die neuen Regularien ist essenziell bei der Vorbereitung auf die neuen Regeln.
Für mehr Informationen und Unterstützung kontaktieren sie uns hier.